Die originalen Rabe Harfen sind eine große Überraschung, weil sich gleich sechs von ihnen erhalten haben und man sieht, wie lange sich Harfenmodelle der späten Renaissance gehalten haben. Alle sechs sind zweireihige chromatische Harfen mit Schnarrhaken, gebaut in der deutschen Provinz zu einer Zeit, als in Paris 9 Jahre später die Pedalharfe erfunden wurde.
Dies ist die perfekte Harfe für Händels Soli in den Opern und Oratorien (Giulio Cesare und Saul) oder das Harfenkonzert in B-Dur von 1738, das in der Pause zwischen den Teilen von Alexander's Feast aufgeführt wurde. In Leipzig gibt es zwei Sammlungen, die 'Musikalische Rüstkammer' und die' Singende Muse an der Pleiße', die besonders gut auf diesen Harfentyp passen.
Claus Hüttel hat diese Harfe mit Heldenmut wieder erstehen lassen. Niemand wollte recht an das Potential glauben aber ich hörte den Prototyp bei einem Symposium das Judy Kadar in Berlin organisiert hatte und habe gleich eine bestellt. Durch die großen Saitenabstände paßt die Harfe wunderbar in meine Hand und ich habe auch viel Musik für Cembalo aus dem 18. Jahrhundert darauf gespielt.