Dieses Clavicytherium ist das älteste Tasteninstrument überhaupt, das in einer Sammlung existiert. Mit Darmsaiten und echten Federn ausgestattet, ist es mehr eine mechanisierte Harfe. Auch die Tatsache, dass es über keinerlei Dampfung verfügt und der Klang lange im Raum bleibt, erinnert an die Harfe. Man konnte es Zuhause zum Üben nehmen, wenn die Kirche zu kalt war oder es keine Kalkanten gab, die Wind machen konnten.
Im 15. Jahrhundert finden wir erstmals fabelhafte Musik für Tasteninstrumente: Codex Faenza, Buxheimer Orgelbuch und später Intavolierungen der Musik Josquins. Auf diesem Instrument klingen solche Stücke sehr überzeugend als Kammermusik, wenn man nicht den Luxus einer mittelalterlichen Orgel hat.
Als Harfenspieler habe ich dieses frühe Repertoire, insbesondere den Codx Faenza, Jahrzehnte lang gespielt, bevor dieses Instrument in mein Leben kam. Es ist sehr interessant zu sehen, an welcher Stelle die Instrumente begannen sich von einander zu entfernen und sich ein ideomatisches Repertoire für Harfe und für Tasteninstrumente herausbildete, um die verschiedenen Qualitäten der Instrumente noch besser herausstellen zu können.